Marktfundamentalismus und Politik
Marktfundamentalistische Argumentationsmuster und ihr beharrlicher Einfluss auf die Wirtschafts- und Rechtspolitik
Unterstützt durch Fördergelder des Landes Steiermark in der Reihe Polaritäten in der Wissensgesellschaft - Das Beharrungsvermögen stereotyper Argumentationsmuster
Fördersumme: EUR 92.000,00
2015-2017
Marktfundamentalistische Argumentationsmuster haben sich ab den 1980er Jahren wieder durchgreifend im politischen Diskurs verschiedener Ebenen etabliert. Dabei behaupten Marktfundamentalisten, dass ein interventionsfreier, selbstregulierender Markt für effiziente Allokation, Innovation und Freiheit notwendig ist. Die Argumentation beruht im Wesentlichen auf der Überhöhung sowie auf der Ausblendung der Anwendungsgrenzen einiger ökonomischer Kernsätze wie des Free Contract Prinzips, der Ricardianischen Äquivalenz, des Crowding Out Effekts einschließlich der damit verbundenen Politik-Ineffizienz-These, sowie des Coase Theorems. Diese bilden die Grundlage für vergleichsweise einfache Argumentationsfiguren, die im Hinblick auf ganz verschiedene wirtschaftspolitische Themen das Potential haben, Kontrahenten in die Defensive zu drängen. Dieses Projekt rekonstruiert empirisch-historisch die Entwicklung dieser marktfundamentalistischen Argumentationsfiguren im politischen Diskurs und analysiert die Gründe für deren Beharrlichkeit im politischen Prozess.