13.3.2014, 16:00 HS 15.04 (RESOWI): Prof. Matthias Sutter spricht über "Grenzen des Homo oeconomicus"
Beim Treffen von Entscheidungen muss man häufig abwägen zwischen einer früher verfügbaren, aber weniger wertvollen, Option und einer späteren, aber wertvolleren, Option. Das klassische Entscheidungsmodell in der Ökonomie nahm an, dass es bei solchen Entscheidungen keinen Unterschied ausmachen darf, ob die frühere Option sofort verfügbar ist oder erst in der Zukunft. Tatsächlich aber ist das sehr oft beobachtbar. Menschen beginnen morgen mit einem gesünderen Lebensstil, aber nicht heute. Studenten beginnen die Prüfungsvorbereitung morgen, aber nicht heute. Arbeitnehmer fangen ab morgen mit dem freiwilligen Sparen für die Altersvorsorge an, aber nicht heute. Solche Verhaltensmuster nennt man zeitinkonsistente Entscheidungen. Der Vortrag behandelt die Auswirkungen von solch zeitinkonsistentem Verhalten, geht den Grundlagen dafür im menschlichen Gehirn nach und diskutiert einige verhaltensökonomische Ansätze, wie man mit den Problemen der Zeitinkonsistenz umgehen kann.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Studienrichtungsvertretung VWL und dem economics club der Universität Graz