Graz Schumpeter Lectures 2025: Eric Maskin - Theory of Voting
Vom 17. bis 19. März 2025 ist der Nobelpreisträger für Economics (2007) Eric Maskin, Professor für Economics und Mathematik an der Harvard Universität (USA) zu Gast im Graz Schumpeter Centre.
Zum Vortragenden:
Eric Maskin ist Adams-Professor und Professor für Wirtschaft und Mathematik an der Harvard Universität. Er hat Beiträge zur Spieltheorie, Vertragstheorie, Social-Choice-Theorie, politischen Ökonomie und anderen Bereichen der Wirtschaftswissenschaften geleistet. Er erhielt seinen A.B. und Ph.D. an der Harvard Universität und war Postdoktorand am Jesus College der Universität in Cambridge. Von 1977 bis 1984 war er Fakultätsmitglied am MIT (Massachusetts Institute of Technology), von 1985 bis 2000 in Harvard und von 2000 bis 2011 am Institute for Advanced Study. Seit 2012 ist er wieder an der Harvard Universität. Im Jahr 2007 erhielt er (zusammen mit L. Hurwicz und R. Myerson) den Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften für die Schaffung der Grundlagen der Mechanismus-Design-Theorie.
Videoaufzeichnungen:
Die Graz Schumpeter Lectures 2025 mit Professor Eric Maskin wurden videoaufgezeichnet und können unter den folgenden Links abgerufen werden:
Monday, 17th March 2025 5 pm – 6.30 pm (SZ 15.21, Universitätsstraße 15 Bauteil A, 2nd floor) |
Lecture 1 - The Arrow Impossibility Theorem You can find the presentation slides here |
Tuesday, 18 th March 2025: 11 am – 12.30 pm (SZ 15.21, Universitätsstraße 15 Bauteil A, 2nd floor) |
Lecture 2 - A Resolution of Arrow’s Theorem You can find the presentation slides here |
Tuesday, 18 th March 2025: 5 pm – 6.30 pm (AULA, Universitätsplatz 3, 1st floor) |
Lecture 3 - The Gibbard-Satterthwaite Theorem You can find the presentation slides here |
Wednesday, 19 th March 2025: 11 am – 12.30 pm (SZ 15.21, Universitätsstraße 15 Bauteil A, 2nd floor) |
Lecture 4 - A Resolution of the Gibbard-Satterthwaite Theorem You can find the presentation slides here |
Zwei „cheers“ für Nobelpreisträger Eric Maskin
Sind wir in der Lage, intelligente Anreizmechanismen zu entwickeln, die den norma-len Marktmechanismus übertreffen, z. B. bei der Bereitstellung von Testkits für neue Epidemien/Pandemien wie Covid 19 im Jahr 2020? (Letzteres ist nur ein Bei-spiel für alle Fälle, in denen wir gute Gründe für die Annahme haben, dass normale Märkte aufgrund von Informations- und Koordinationsproblemen nicht schnell genug oder nicht mit den richtigen Zielprioritäten funktionieren werden.)
Und sind wir in der Lage, die demokratischen Wahlsysteme so zu reformieren, dass die massiv schädlichen Auswirkungen der politischen Polarisierung, unter der die westlichen Demokratien derzeit leiden, abgemildert werden?
Der Nobelpreisträger Eric Maskin von der Harvard University hat konkret argu-mentiert, dass solche besseren Mechanismen in beiden Fällen machbar seien – und mehr noch: Er ist der führende Vertreter des mit dem Nobelpreis ausgezeichneten wirtschaftswissenschaftlichen Forschungsprogramms, das schlüssig darlegt, warum und wie diese Mechanismen funktionieren werden, wenn der politische Wille zur Umsetzung der entsprechenden Reformen gegeben ist.
Solche überaus relevanten Botschaften im Hinblick auf entscheidende aktuelle politi-sche Probleme sind der erste Grund, warum die Forschung von Eric Maskin hoch-relevant ist.
Doch diese Forschung ist noch aus einem zweiten Grund von überragender Bedeutung. Diese Bedeutung erwächst aus ihrem Beitrag zu einer in die Anfänge der Neuzeit zu-rückreichenden Diskussion über Spannungen und Perspektiven moderner Gesellschaf-ten. Im „Big Picture“, das die grandiosen Errungenschaften ebenso wie die enormen Probleme moderner, heterogener Gesellschaften darstellt, zeigen zwei mathematische Theoreme die Konturen entscheidender Spannungszonen auf klare und präzise Weise: das Arrow-Theorem und das Gibbard-Satterthwaite-Theorem – oft als Un-möglichkeitssätze verstanden. Eric Maskins Arbeiten und seine Grazer Schumpeter-Vor-lesungen verwenden die beiden „Unmöglichkeitstheoreme“ als Ausgangspunkt. Wäh-rend heute klarer denn je ist, dass die diesen Unmöglichkeitssätzen zugrunde liegen-den Spannungen weder theoretisch noch praktisch leicht gelöst werden können, weist uns Erics Arbeit in Richtung möglicher Lösungskorridore, die für den zu-künftigen Wohlstand oder gar das Überleben der Menschheit entscheidend sind.
Richard Sturn, Graz Schumpeter Centre, Februar 2025